Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem Finanzstabilitätsbericht 2012 ausgeführt, dass es angesichts niedriger Zinsen „zu Übertreibungen an den Immobilienmärkten kommen kann“, deren Folge eine erhebliche „Gefährdung der Finanzstabilität“ ist. Und so steigen die Preise auf dem Wohnimmobilienmarkt kontinuierlich an, was insbesondere für Großstädte gilt.
All das macht es Verbrauchern schwer beim Kauf einer Immobilie deren wahren Wert einzuschätzen, was gleichermaßen für die gilt, die in eine Immobilie zwecks Eigenbedarfs (Eigenheim) oder auch als Sachwert (Stichwort Immobilie vermieten) investieren.
Kauf einer Immobilie: Vertrauen versus Kontrolle
Vertrauen wiegt beim Kauf einer Immobilie weniger als die Überprüfung des realen Wertes durch einen Fachmann. Und so empfehlen Banken regelmäßig einen Gutachter und weisen darauf hin, dass eine Expertise eine gute Investition sei, die die Verhandlungsposition gegenüber dem Verkäufer stärkt. Das gilt insbesondere für Altbauten oder für Regionen, in denen die Immobilienpreise in die Höhe geschossen sind. Weniger kostenintensiv ist eine einfache Einschätzung der Immobilie durch einen Gutachter, die weniger ausführlich und deshalb preisgünstiger ist. Wer angesichts der Kosten einen Rückzieher macht, ist dem Verkäufer der Immobilie dennoch nicht schutzlos ausgeliefert. Manchmal hilft es den sogenannten Bodenrichtwert heranzuziehen, bei dem es sich um den durchschnittlichen Wert von baureifen, aber noch nicht bebauten Grundstücken handelt, die in einem Gebiet mit ähnlichen Wertverhältnissen liegen. In den meisten Bundesländern stehen diese Werte in Online-Datenbanken zur Verfügung, die teilweise kostenpflichtig abgefragt werden können.
Ein Nachteil ist allerdings, dass diese Werte meist nur alle zwei Jahre ermittelt werden und deshalb schnell an Aktualität verlieren. Verlässlicher ist die Online-Wertermittlung von Internetportalen wie beispielsweise Immobilienscout24. Um einen zuverlässigen Wert ermitteln zu können, sind möglichst viele Fakten zu sammeln und anzugeben. Dazu gehören unter anderem das Baujahr, die Wohnfläche, der Zustand des Daches sowie der Fenster und weitere Angaben, die verlässlich Auskunft geben über den Zustand der Immobilie. Im Ergebnis werden auf der Basis der Kundenangaben lediglich die Herstellungskosten der Immobilie ermittelt, weshalb auch dieses Verfahren eher fragwürdig ist. Es bietet indes die Möglichkeit sich dem realen Verkehrswert der Immobilie anzunähern.
Kein gutes Motto beim Kauf einer Immobilie: Es wird schon gutgehen!
Nein, es wird eben nicht gutgehen, wenn man blind dem Verkäufer vertraut, der immer den optimalen Preis erzielen möchte. Besonders gefährdet sind wild entschlossene Käufer, die sich über den Rat von einem Finanzexperten hinwegsetzen und kaufen, bevor es ein anderer tut. Das kann finanziell richtig weh tun. Doch der Kauf einer Immobilie ist eine bedeutende Investition, die deshalb nicht ohne einen Expertenrat stattfinden sollte.
Hier eine Prognose derr Immobilienpreisentwicklung der Wüstenrot.