Die Investitionen in Betongold scheinen ungebremst weiter zu gehen. Dies ist nicht verwunderlich, denn der enorme Vertrauensverlust in das Währungssystem und die enorm gestiegene Verschuldung von Staaten haben viele Investoren und Privathaushalte aufgeschreckt. Oft fehlt es aufgrund des aktuellen Zinstiefs für Sparer an sinnvollen Alternativen.
Viele Jahre konnte man mit Lebensversicherungen, Tagesgeld und Festgeld recht gute Renditen erwirtschaften. Dies ist jedoch aufgrund der Minizinsen am Kapitalmarkt vorbei. Fremdkapital in Form eines Darlehens für den Kauf einer Immobilie aufzunehmen, war noch nie so günstig wie heute.
Immobilie nicht gleich Immobilie
Es gibt viele Arten von Immobilien: die Pflegeimmobilie, die Gewerbeimmobilie, die selbst genutzte Immobilie, die Auslandsimmobilie oder die Kapitalanlageimmobilie. Jeder dieser Immobilientypen hat ganz spezielle Rahmenbedingungen und Besonderheiten die unbedingt vor einer Investitionsentscheidung berücksichtig werden müssen. Oft entpuppen sich vermeintliche Steuersparmodelle bei genauerem Hinsehen als teure Investition. Daher sollte sich ein solches Investment immer ohne „Steuervorteil“ gut rechnen. Fehlentscheidungen können auch hier sehr viel Geld kosten.
Vermögensaufbau mit Immobilien
Historisch gesehen haben Immobilien in der Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert. Dabei liegt Deutschland mit 53 % weit unter dem Europäischen Durchschnitt von 71 %. In den oberen Rängen befinden sich die Osteuropäischen und Südeuropäischen Länder. Schaut man sich jedoch mal viele vermögende Menschen an, wird man schnell feststellen, dass diese oft Immobilien in ihrem Portfolio haben. Nicht zuletzt deshalb, weil diese Generationsübergreifend und oft steuervergünstigt weiter gegeben werden können. Zudem stellen Immobilien ein passives Einkommen da.
Gibt es bereits schon Preisblasen?
Die Preise für Immobilien, gerade in Ballungszentren haben in den letzten Jahren einen enormen Preisanstieg erfahren. Dies spüren oft nicht nur Wohnungssuchende nach einer Mietwohnung, sondern auch Investoren. Denn in den letzten Jahren sind die Kaufpreise im Vergleich zur Miete stärker gestiegen. Die Konsequenz daraus, eine zukünftige Anpassung der Mieten nach oben.
Oft werden alte Mietverträge mit einem vergleichbar günstigen Mietpreis wie Wertpapiere gehandelt. Ausziehen und umziehen in eine andere Wohnung will dabei gut überlegt sein.
Aber was ist mit den Preisblasen?
Experten sind sich einig, dass wir in Deutschland keine Preisblase haben, sondern vielmehr ein Nachholungseffekt. Preisblasen entstehen nur bei einem Überangebot an Wohnraum und der ist in Städten nicht gegeben. Es mag Microlagen geben, da könnte sich eine Preisblase gebildet haben, jedoch ist dies eher die Ausnahme. Zudem sind Banken bei der Vergabe von Krediten in Deutschland sehr vorsichtig. Mitfinanzierung von Nebenkosten (Makler, Grundsteuer und Notarkosten) sowie von privaten Kosumwünschen, so wie es in den USA und Spanien gemacht wurde gibt es bei uns nicht. Zudem finanzieren wir mit vertraglich festen Zinssätzen über 10, 15 oder sogar 25 Jahre.
Wie finde ich die richtige Immobilie?
Grundsätzlich sollten Sie vor einer Kaufentscheidung genau festlegen, welche Ziele Sie verfolgen.
Soll es eine Kapitalanlageimmobilie zum Aufbau von passivem Einkommen im Alter werden, sollten Sie sich unbedingt einen Experten mit ins Boot holen. Denn eins ist klar, nicht überall wo Kapitalanlageimmobilie drauf steht, ist auch eine Kapitalanlageimmobilie drin! Prüfen Sie daher folgende Punkte:
Liegt der Schwerpunkt des Anbieters der Immobilie auf Investoren oder auf Eigennutzer und hat dieser Erfahrung mit den Wünschen und Zielen von Investoren?
Ist die Lage des Objektes auch Sicht von Investoren und nicht aus Sicht von Eigennutzern geeignet (Micro/Macrolage), wie ist die Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanbindung, Schulen, Ärzte etc.?)
Ist die Verwaltung des Hauses/der Wohnung anlegerorientiert und gibt es Absicherungen im Bereich der Mietzahlungen?
Wie ist das Objekt hinsichtlich Bauqualität, Grundrisse, Ausstattung, Wohnungsgröße, Kaufpreis, Mieterwartung, Steuerliche Annahmen, Eigentümerstruktur?
Die bekannten Portale im Internet werden Ihnen diese Informationen nicht liefern. Oft werden genau hier die ersten schwerwiegenden Fehler gemacht.